Shoot-Out-Regeln

Vorbehaltlich der unten aufgeführten Änderungen gelten die offiziellen Snooker-Regeln, und deren Standarddefinitionen sind im Folgenden in kursiver Schrift dargestellt.

Zeitnahme

  1. Jedes Match wird über maximal 10 Minuten gespielt. Die Matchuhr muss in dem Moment starten, in dem der Spielball für den initialen Eröffnungsstoß gestoßen wird.
  2. In Übereinstimmung mit dem Schiedsrichter wird vom Zeitnehmer eine Shot-Clock gestartet. Sie wird exakt in dem Moment angehalten, in dem der Spieler den Spielball stößt.
  3. Maximale Laufzeit der Shot-Clock.
    1. Während der ersten fünf Minuten des Matchs muss binnen 15 Sekunden ein Stoß ausgeführt werden.
    2. Während der letzten fünf Minuten des Matchs muss binnen 10 Sekunden ein Stoß ausgeführt werden.
    3. Wird während der vorgesehenen Zeit kein Stoß gemacht, wird ein Zeit-Foul verhängt.
  4. Der Zeitnehmer wird die Shot-Clock starten,
    1. wenn alle Bälle zum Stillstand gekommen sind und das Spotten aller erforderlichen Bälle abgeschlossen ist; oder
    2. wenn der Schiedsrichter den entsprechenden Score des Breaks ansagt; oder
    3. wenn der Schiedsrichter nach einem Regelverstoß dem nächsten Spieler den Spielball aushändigt oder ihn auf der Spielfläche platziert.
  5. Wenn der Schiedsrichter Zeit benötigt, um eine Entscheidung zu treffen, kann er entweder die Shot-Clock oder die Matchuhr anhalten lassen und den Zeitnehmer in Kenntnis setzen, wann er sie wieder starten soll.
  6. Wenn der Schiedsrichter nicht in der Lage ist, eine endgültige Entscheidung zu treffen oder vom Marker informiert wird, dass es notwendig ist, sich den letzten Stoß noch einmal anzusehen, kann er eine Bild- und Tonwiederholung verwenden, um ihm bei der Entscheidung zu helfen, und der Schiedsrichter wird den Zeitnehmer anweisen, die Matchuhr anzuhalten. Der Vorgang dieser Rückschau wird am Tisch des Markers durchgeführt, während beide Spieler am Tisch warten. Wird eine solche Entscheidung, ob eine Wiederholung angesehen werden soll, nicht gefordert, bevor der nächste Stoß ausgeführt wurde, wird irgendein möglicher Zwischenfall nicht geahndet.
  7. Sollte ein Spieler einen Grund haben, eine Entscheidung des Schiedsrichters zu hinterfragen, wird die Shot-Clock nicht angehalten, es sei denn, der Schiedsrichter erachtet das als notwendig. Der Schiedsrichter muss dann TIME OUT ansagen, und die Shot-Clock muss vom Zeitnehmer angehalten werden. Danach muss der Schiedsrichter entscheiden, ob die Shot-Clock wieder gestartet oder zurückgesetzt wird.
  8. Wenn ein Spieler den Schiedsrichter ersucht, einen Ball zu reinigen, wird die Shot-Clock nicht angehalten, es sei denn, der Schiedsrichter erachtet das als notwendig. Der Schiedsrichter muss dann TIME OUT ansagen, und die Shot-Clock muss vom Zeitnehmer angehalten und auf Anweisung des Schiedsrichters wieder gestartet werden.
  9. Sollte eine Fehlfunktion der Shot-Clock oder der Matchuhr eintreten, ist die Entscheidung des Schiedsrichters endgültig.

Spielverlauf

  1. Die Spieler spielen ein „Lag“, um die Spielreihenfolge festzulegen. In einem „Lag“ stoßen beide Spieler einen Spielball gleichzeitig von der Baulk-line in Richtung oberer Bande, sodass diese wieder in den Baulk zurücklaufen. Der Spieler, dessen Ball nach Meinung des Schiedsrichters am nächsten zur unteren Bande zum Stillstand kommt, gewinnt das „Lag“ und hat die Wahl, welcher Spieler anstoßen soll. In einem „Lag“ darf der Spielball nur die obere und die untere
    Bande berühren. Die Berührung irgendeiner anderen Bande als dieser beiden führt zum Verlust des „Lag“.
  2. Unter der Voraussetzung, dass ein Stoß innerhalb der vorgeschriebenen Zeit gemacht wurde, wird der Stoß beendet, unabhängig davon, ob die Shot-Clock oder die Matchuhr abgelaufen ist, und alle Punkte oder Strafpunkte zählen.
  3. Im Fall einer Pattsituation sind die Spieler dafür verantwortlich, die Situation innerhalb der vorgegebenen Zeit aufzulösen. Die Möglichkeit eines Re-Racks besteht nicht.
  4. Wenn Schwarz der einzige Objektball auf dem Tisch ist, beendet der erste Pot oder ein Regelverstoß das Match auch dann, wenn die Punktestände gleich sind.
  5. Sollten die Punktestände am Ende des Matches gleich sein, beginnt ein Blue-Ball-Sudden- Death-Shootout. Der blaue Ball wird auf seinem Spot platziert, und der Spielball muss von den oder innerhalb der Linien des „D“ gespielt werden. Der Spieler, der vor Beginn des Matchs das „Lag“ gewonnen hat, hat die Wahl, wer beginnen soll. Es werden abwechselnd Versuche unternommen, bis einer der Spieler, bei gleicher Anzahl der Versuche, die Blaue öfter als der andere gepottet hat. Der blaue Ball muss direkt gepottet werden, und bei Kontakt mit irgendeinem Teil irgendeiner Bande, außer dem gerundeten Teil der Tasche, auf die der Versuch unternommen wurde, wird der Stoß als Stoß betrachtet, mit dem keine Punkte erzielt wurden.

Fouls

  1. Nach jedem Foul wird der Spielball aus „in-hand“ gespielt. „In-hand“ bedeutet hierbei, dass der Spielball überall auf der Spielfläche platziert werden kann und der nächste Spieler nicht die Option hat, den Gegner zum Weiterspielen aufzufordern. Die Shot-Clock startet, wenn der nächste Spieler den Spielball vom Schiedsrichter erhält.
  2. Wird ein Stoß nicht innerhalb der vorgesehenen Zeit ausgeführt, wird ein Zeit-Foul verhängt. Dieses beträgt mindestens 5 Strafpunkte oder den Wert des ball on, je nachdem, welcher Wert höher ist, und der nächste Spieler erhält vom Schiedsrichter den Spielball und spielt aus „inhand“.
  3. In jedem Stoß muss mindestens ein Ball eine Bande berühren oder in eine Tasche fallen. Ein Scheitern resultiert in einem Foul von mindestens 5 Strafpunkten oder dem Wert des Ball on, je nachdem, welcher Wert höher ist, die dem Gegner gutgeschrieben werden, und der nächste Spieler erhält den Spielball vom Schiedsrichter und spielt aus „in-hand“.
  4. Befindet sich ein Spieler nicht in einer Position, um vom Schiedsrichter nach einem Foul den Spielball zu erhalten, wird der Schiedsrichter den Spielball auf dem Tisch platzieren, und die Stoßzeit des Spielers startet. Der Spieler darf nun den Spielball aufnehmen und überall auf dem Tisch platzieren, aber der Stoß muss innerhalb der vorgegebenen Stoßzeit ausgeführt werden.

Andere Regeln

    1. 3.13 (Weiterspielen lassen) und 3.14 (Foul and a Miss) der offiziellen Snooker-Regeln kommen nicht zur Anwendung.
    2. 3.12 (Gesnookert nach einem Foul) kommt nicht zur Anwendung, außer es ist eine Situation entstanden, in der es beim Spielen aus „in-hand“ nicht möglich ist, einen Ball on zu treffen.
  1. Sollte ein Dritter einen Spieler während der festgesetzten Stoßzeit bei der Ausführung eines Stoßes stören, hat der Schiedsrichter die Möglichkeit, die Shot-Clock und/oder die Matchuhr entweder anzuhalten oder zurückzusetzen. Der Schiedsrichter kann jederzeit TIME OUT ansagen und entscheiden, ob die Shot-Clock wieder gestartet oder zurückgesetzt werden soll.

Etikette

  1. Wegen der Zeitbeschränkung wird es nicht als Verletzung der Etikette angesehen, wenn sich der Non-Striker in Erwartung seines nächsten Stoßes näher als gewöhnlich am Tisch aufhält, allerdings nicht in der Sichtlinie des Strikers.

Schiedsrichter

  1. Der Schiedsrichter ist die letzte Instanz, und seine Entscheidung ist endgültig. Sollten bestimmte Fälle nicht von diesen Regeln abgedeckt werden, gilt die Entscheidung des Schiedsrichters und wird, wo es angebracht ist, einen Präzedenzfall schaffen.

Snooker Spielregeln

Offiziell © Deutsche Billard-Union e.V. – Stand 09/22