Fehler §8 DBU

8.1 Fehler des Sportlers

  1. Fehler verursachen Fehlerpunkte für den betreffenden Sportler, die dem Gegner gutgeschrieben werden. Werden mit dem Stoß auch Pluspunkte erzielt, so wird das Gesamtergebnis aus Plus- und Fehlerpunkten dem Gegner gutgeschrieben. Wenn ein Sportler während eines Stoßes mehrere Fehler begeht, so wird dies als ein Fehler gewertet.
  2. Fehler beenden eine Aufnahme. Wurden mit dem ersten Stoß einer Aufnahme bereits Pluspunkte erzielt, so verbleiben diese beim jeweiligen Sportler.
  3. Bei der Wertung der Fehler wird unterschieden, ob der Stoß korrekt oder inkorrekt ausgeführt wurde. Alle Stöße, die nicht der Definition eines korrekten Stoßes (s. Tz. 4.) entsprechen, gelten als inkorrekt.

8.1.1 Fehler bei korrektem Stoß

  1. Fehler infolge eines korrekten Stoßes werden bestraft, indem die in diesem Stoß erzielten Punkte dem gegnerischen Spieler gutgeschrieben werden. Zusätzlich erfolgt ein Spielewechsel.
  2. Spielt der Spieler direkt ohne Bande auf den Gegnerball, der dann – ohne vorher eine Bande zu berühren – Kegel wirft (Spielball – Gegnerball – Kegel), gilt dies als korrekter Stoß, jedoch als Fehler. Der gegnerische Spieler bekommt die Punkte entsprechend gutgeschrieben und hat die Wahl, ob er mit der resultierenden Position oder in Vorteilsstellung fortfahren möchte.

8.1.2 Fehler bei inkorrektem Stoß

  1. Bei Fehlern infolge eines inkorrekten Stoßes werden die erzielten Punkte dem gegnerischen Spieler gutgeschrieben. Es erfolgt Spielerwechsel, jedoch kann der gegnerische Spieler entscheiden
    • a) ob er mit der vorhandenen Stellung weiterspielen möchte oder
    • b) ob der Gegnerball und der Objektball in Vorteilsstellung (roter Ball und Gegnerball auf Aufsetzmarkierungen, Spielball in Vorteilszone) gesetzt werden sollen. In dem Fall hat der Spieler Wahlrecht, an welcher Stelle der Vorteilszone (siehe Anlage 1) der Spielball zum Weiterspielen positioniert werden soll.
  2. Bei Fehlern nach Tz. 16 und 17 (aus dem Billard gesprungene Bälle), besteht kein Wahlrecht und der gegnerische Spieler hat das Spiel gemäß Tz. 8.1.2 Absatz (1) Buchstabe b) fortzusetzen. Die während des Stoßes erzielten Punkte werden dem Gegner gutgeschrieben.
  3. Die nachfolgenden Fehler werden wie beschrieben geahndet:
    • a) wenn die Bälle zu Beginn der Partie und in anderen festgelegten Fällen nicht auf ihre Aufsetzmarkierungen gesetzt wurden
    • b) wenn der rote Ball vor dem Gegnerball getroffen wurde
    • c) wenn mit dem falschen Ball gespielt wurde
    • d) wenn ein Stoß mit irgendeinem anderen Teil des Queues als der belederten Queuespitze (Pomeranze) ausgeführt wurde
    • e) wenn bei einem Stoß der Spielball mehr als einmal mit der belederten Queuespitze (Pomeranze) berührt wurde (beachte Tz. 7.3)
    • f) wenn in Bandenrichtung auf einen Ball gespielt wird, der an einer Bande „press“ liegt (Tz.7.3)
    • g) wenn der Sportler während der Stoßausführung in den beschriebenen Fällen mit dem Fuß oder den Füßen, die den Boden berühren, die Fußzone ganz oder teilweise überschritten hat
    • h) wenn in Doppelbegegnungen ein Sportler eines Teams noch eingreift, wenn der andere Sportler bereits seine Spielposition eingenommen hat (Tz. 5.10 Absatz (3) Buchstabe d)) oder nicht korrekt wechselt (Tz. 5.10 Absatz (3) Buchstabe e))
    • i) wenn während des Stoßes nicht mindestens ein Fuß den Boden berührt
    • j) wenn ein Fuß das Tuch berührt
    • k) wenn der Sportler in Vorbereitung oder während eines Stoßes, mit Ausnahme des eigentlichen Stoßens seines Balles, einen oder mehrere Bälle mit einem Teil seines Queues, mit einem Teil seines Körpers oder einem anderen Gegenstand berührt hat
    • l) wenn der Sportler in Vorbereitung oder während eines Stoßes mit dem Queue, mit einem Teil seines Körpers oder mit einem anderen Gegenstand Kegel verschiebt oder umwirft
    • m) wenn der Sportler Bälle berührt oder verschiebt. Das Platzieren des Spielballs durch den Sportler mithilfe Queues ist beim Vorteilsball gestattet.
    • n) wenn ein Stoß ausgeführt wurde, bevor alle Bälle zur Ruhe gekommen sind (die Wertung erfolgt für den Folgestoß)
    • o) wenn ein Stoß bei einem nicht zulässigen oder unvollständigen Kegelbild ausgeführt wurde (nicht aufgesetzte Kegel werden dabei ebenfalls gewertet)
    • p) wenn ein Ball oder Bälle aus dem Billard gesprungen sind
    • q) wenn ein aus dem Billard gesprungener Ball auf die Spielfläche zurückgelenkt wurde und dabei den Lauf oder die Position von anderen Bällen verändert und / oder dabei Kegel geworfen wurden

8.2 Nicht vom Sportler verschuldete Fehler

  1. Werden nach einem Stoß Kegel an den Sportler, an sein Queue oder an den Schiedsrichter geworfen und fallen zurück auf die Spielfläche, ohne ein irreguläres Ergebnis zu verursachen, so gilt dies als nicht geschehen. Werden dabei von den zurückfallenden Kegeln weitere Kegel geworfen, werden diese weder positiv noch negativ gewertet.
  2. Stößt ein Sportler durch besondere Umstände an das Billard und es fallen dabei Kegel oder werden Bälle bewegt, ohne dass ein Queuestoß ausgeführt wurde, wird dies nicht als Stoß gewertet. In diesem Falle werden die Bälle vom Schiedsrichter an die vor dem Vorfall innegehabten Plätze gestellt (sinngemäß). Ist dies nicht möglich, so wird die Partie mit der Vorteilsstellung fortgesetzt.
  3. Ein Fehler, der durch eine dritte Person (Schiedsrichter inbegriffen), verursacht wird und bei dem Bälle verschoben werden, ist dem Sportler nicht anzulasten. In diesem Fall sind die Bälle und Kegel vom Schiedsrichter so exakt wie möglich in der Position aufzustellen, die sie einnahmen, bevor die Berührung passierte. Erfolgte die Berührung bei liegenden Bällen, ist mit dem Stoß fortzufahren; bei Berührung laufender Bälle ist der Stoß zu wiederholen.

8.3 Unsportliches Verhalten

  1. Als unsportliches Verhalten ist jegliches Verhalten einzuordnen, welches dem Billardsport schadet, wider die Natur des Spiels gerichtet ist, den allgemein gültigen Regeln für gutes Benehmen widerspricht oder einen sportlichen und fairen Verlauf einer Partie zerstört. Dazu gehören zum Beispiel:
    • a) absichtliches Spielen von Fehlern
    • b) absichtliches Verändern der Position oder des Laufes von Bällen, anders als durch einen Stoß
    • c) absichtliches Abrutschen während eines Stoßes (Tz. 7.5 Absatz (4))
    • d) Ablenken des Gegners
    • e) Weiterspielen nach einem Fehler oder nach einer Spielunterbrechung
    • f) Üben während der Partie
    • g) Markieren des Tisches (Tz. 6.4)
    • h) Verzögern des Spiels
    • i) Benutzung nicht genehmigter Ausrüstung
  2. Bei unsportlichem Verhalten kann ein Schiedsrichter unter Anderem Maßnahmen in der folgenden Reihenfolge ergreifen:
    • a) eine Ermahnung aussprechen
    • b) eine Verwarnung aussprechen
    • c) auf einen Fehler mit bis zu 10 Fehlerpunkten entscheiden
    • d) den Verlust eines Satzes oder der Partie erklären
    • e) einen Sportler disqualifizieren (vom Turnierbetrieb ausschließen nebst Aberkennung sämtlicher Resultate und Verlust jeglicher Preisgelder)
      Kommentar: Eine Disqualifikation sollte nur nach Absprache mit der Turnierleitung ausgesprochen
      werden.

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